Erythrozyten von Spendern und Patienten besitzen zahlreiche unterschiedliche Blutgruppenantigene. Falls Antikörper gegen diese Antigene vorliegen, muss das Spenderblut mit demjenigen des Empfängers kompatibel sein, ansonsten können beim Empfänger Transfusionsreaktionen ausgelöst werden.
Für Patienten mit den häufigsten Blutgruppen ist die rasche und kosten-effiziente Versorgung mit verträglichen Erythrozytenkonzentraten heute eine Selbstverständlichkeit.
Eine spezielle Kategorie stellen jedoch Patienten mit Antikörpern gegen seltene Blutgruppen dar. Um diese Patienten rechtzeitig mit Blut versorgen zu können, sind meistens grosse Anstrengungen nötig, beispielsweise das Aufbieten von kompatiblen Spendern auf nationaler oder internationaler Ebene.
Beispiele für solche seltenen Blutgruppen sind die Abwesenheit von hoch frequenten Antigenen wie k, Kp(b), Lu(b), Co(a), Vel, Yt(a), P, Lan, Jr(a) oder U oder die seltenen Phänotypen Ko, Lu(a-b-), Jk(a- b-) und Rh null.
Aus diesem Grund haben wir eine Datenbank mit seltenen Spendern aufgebaut. Seit 2005 führt die Interregionale Blutspende SRK diese Aufgabe im Auftrag der Blutspende SRK Schweiz durch. Alle regionalen Blutspendedienste in der Schweiz helfen mit und melden die seltenen Spender ihrer Region 2x jährlich.
Gleichzeitig wird versucht durch ein koordiniertes Vorgehen der deutschsprachigen Länder und durch internationale Kooperation die Versorgungssicherheit für diese Patienten zu erhöhen und dieses Ziel in kosten-effizienter Weise zu erreichen.
In Zusammenarbeit mit der DGTI-Arbeitsgruppe «Seltene Blutgruppen» haben wir die Struktur dieser Datenbank ausgearbeitet.
Bei Spendernummern mit * liegt nur eine Bestimmung mittels PCR vor.