Erythrozyten von Spendern und Patienten besitzen zahlreiche unterschiedliche Blutgruppenantigene. Falls Antikörper gegen diese Antigene vorliegen, muss das Spenderblut mit demjenigen des Empfängers kompatibel sein, ansonsten können beim Empfänger Transfusionsreaktionen ausgelöst werden.
Für Patienten mit den häufigsten Blutgruppen ist die rasche und kosten-effiziente Versorgung mit verträglichen Erythrozytenkonzentraten heute eine Selbstverständlichkeit.
Eine spezielle Kategorie stellen jedoch Patienten mit Antikörpern gegen seltene Blutgruppen dar.
Um diese Patienten rechtzeitig mit Blut versorgen zu können, sind meistens grosse Anstrengungen nötig, beispielsweise das Aufbieten von kompatiblen Spendern auf nationaler oder internationaler Ebene.
Beispiele für solche seltenen Blutgruppen sind die Abwesenheit von hoch frequenten Antigenen wie k, Kp(b), Lu(b), Co(a), Vel, Yt(a), P, Lan, Jr(a) oder U oder die seltenen Phänotypen Ko, Lu(a-b-), Jk(a- b-) und Rh null.
Aus diesem Grund wurde eine Datenbank mit seltenen Spendern aufgebaut und die Struktur in Zusammenarbeit mit der DGTI-Arbeitsgruppe "Seltene Blutgruppen" ausgearbeitet.
Von 2005 bis 2022 wurde diese Aufgabe durch die Interregionale Blutspende SRK, im Auftrag der Blutspende Schweiz, wahrgenommen.
Seit 01.01.2023 werden die Schweizer Daten neu durch Blutspende Zürich, Rare Donor File (CH) geführt.
Die Daten der Interregionalen Blutspende sowie die Daten aus Deutschland und Österreich sind im DGTI-Register seltene Blutspender nach wie vor vorhanden und werden laufend weitergepflegt.
Durch ein koordiniertes Vorgehen der deutschsprachigen Länder und durch internationale Kooperationen wird in erster Linie laufend versucht die Versorgungssicherheit für diese Patienten mit seltenen Blutgruppen zu erhöhen sowie das Ziel in kosten-effizienter Weise zu erreichen.
Hinweis: Bei Spendernummern mit * liegt nur 1 Bestimmung mittels PCR vor.